Ein Video der Glühwürmchen in realer Geschwindigkeit, am 8. Juli in den Waldwegen Idsteins aufgezeichnet [zum Abspielen auf Bild klicken].
Und nun einige Beobachtungstipps:
Wann
Nach einer Woche Beobachtung kann ich berichten, dass die Glühwürmchen jede Nacht zu sehen waren (uns sind), im Wald
insbesondere in der Zeit von 22:00 bis 23:00, und an Lichtungen und Wiesen sogar bis nach Mitternacht, dort aber
viel weiter verteilt als im Wald. Die sichtbare Population variiert an manchen Tagen etwas stärker, aber es konnte
kein direkter Zusammenhang zum Regen oder etwas kühleren Nächten festgestellt werden, über dem in einigen Beiträgen
im Internet berichtet wird.
Wo
Zur Beobachtung kann ich wiesennahe Waldwege empfehlen. Dort ist der aktuell bis ca. 23:00 aufgehellte Dämmerungshimmel
stark abgedunkelt und die Glühwürmchen scheinen die Grenzbereiche zwischen dichter Belaubung und halb-offenen oder
nicht zu hellen offenen Flächen zu bevorzugen.
Wie
Von 22:00 bis mindestens 22:30 kann man sich im Wald ganz gut ohne Taschenlampe bewegen, und wenn sich die Augen
einmal an die Dunkelheit gewöhnt haben, sieht man wesentlich mehr Glühwürmchen (vor allem in der Entfernung, was beim
Aufsuchen hilft), und fühlt sich oftmals sicherer in der Dunkelheit als mit Taschenlampe. Wenn man beim Gehen den
Boden nicht sieht empfiehlt sich rotes Licht (z.B. aus einer Fahrradrücklampe) nach unten gerichtet zu verwenden.
Wenn man in Gruppen unterwegs ist, sind Stirnlampen weniger gut geeignet, da man damit ungewollt andere Menschen
blendet, die dann den Boden nicht mehr wahrnehmen können und dann auch noch die Nachtadaption der Augen verlieren.
Alternative Beobachtungsideen
Die Glühwürmchen scheinen immer vermehrt dort herumzuschwirren, wo man gerade nicht steht (das mag freilich eine
Illusion sein). Eine interessante Alternative war deshalb die Beobachtung mit dem Fernglas. Genauso wie man damit
mehr Sterne im Himmel sieht, sieht man auch mehr Glühwürmchen, da selbst kleine Ferngläser deutlich mehr Licht
als unsere Augen sammeln können. So kann man auch aus der Entfernung kurzfristig auftretende Gruppen beobachten. Kreuzungen an
Waldwegen bieten dabei einen praktischen Beobachtungsort, da man so in mehrere Richtungen und Entfernungen
beobachten kann.
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