Perseiden - Falling Stars
Herabstürzende Perseide am 13. August vom Alteburger Markt bei Heftrich aus aufgenommen.

Die meisten Perseiden schlagen allerdings nicht auf der Erdoberfläche ein: sie verglühen nämlich beim Eintritt in die Atmosphäre. Ein wichtiger Umstand, denn pro Tag treffen satte 10 Milliarden Meteoroide unterschiedlicher Größe auf die Erdatmosphäre, mit einer Gesamtmasse von bis zu 150 Tonnen (Quelle: Wikipedia). Auf unserem Mond fehlt eine Atmosphäre, weshalb dort alle Meteoroide in voller Größe und auch noch ungebremst auf seiner Oberfläche einschlagen.

Die Ursprungskörper von Meteoroiden sind Asteroiden und Kometen. Im Falle der Perseiden ist es der Komet Swift-Tuttle (Katalognummer 109P). Dieser 26 km großer Brocken, der ganze 133 Jahre benötigt, um die Sonne zu umrunden, hinterlässt Trümmer aus Stein und Eisen unterschiedlicher Größe hinter ihm. Diese verteilen sich mit der Zeit entlang seiner gesamten Umlaufbahn. Jedes Jahr kreuzt die Erde diese Bahn und trifft damit auf alle dort herumfliegenden Trümmer und Partikel.

Die Erde selbst rast mir rund 33 km pro Sekunde um die Sonne herum. Komet Swift-Tuttle und seine Trümmergefolgschaft bewegen sich in Sonnennähe mit rund 32 km pro Sekunde, allerdings in umgekehrter Richtung (also "retrograd"). Daher stoßen wir mit fast doppelter Geschwindigkeit aufeinander (fast, weil unsere Bahnen etwas zueinander geneneigt sind), und so ergibt sich die hohe geozentrische Geschwindigkeit der Perseiden von rund 59 km/s.

Die Umdrehung der Erde um die eigene Achse spielt dabei übrigens keine bemerkbare Rolle, denn sie beträgt überall auf der Erde weniger als 0,5 km pro Sekunde, bei uns sogar nur 0,28 km/s (also weniger als 1% der Perseidengeschwindigkeit). Manchmal wird darüber berichtet, daß man in der zweiten Nachthälfte wesentlich mehr Perseiden als in der ersten Nachthälfte sieht, weil die Perseiden im Morgengrauen gegen die Erddrehung "hineinfliegen". Diese Theorie ist hiermit widerlegt ;-) Der eigentliche Grund ist die tiefe Position des Radianten(*) zu Beginn der Nacht. Die unterhalb des Radianten fliegenden Perseiden werden vom Horizont einfach abgeschnitten. Im Laufe der Nacht steigt der Radiant höher und höher am Himmel, und entsprechend zahlt der Prozentsatz an für uns sichtbaren Sternschuppen.

(*) Der "Radiant" ist der Punkt im Himmel, aus dem scheinbar die Sternschnuppen sternförmig in alle Richtungen ausschwirren. Wie er entsteht und wie er aussieht wird in einen der folgenden Beiträgen anhand der diesjährigen Perseiden gezeigt.

 
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