Neue Himmelskamera: 28.09.2021 |
Während die alte Kamera eine Art "Guckloch" in dem Himmel war, erzeugt die neue Kamera Bilder, die optisch einem 180° Panorama entsprechen. Dabei entsteht eine kugelförmige Projektion der Himmelssphäre, die den Horizont in allen Himmelsrichtungen erfasst und darstellt. Allerdings wird die obere Hälfte dieser Kugel (auf der Nordseite) abgeschnitten, da dort die Sicht durch die eigene Hauswand geblockt wird. Noch. Zum Vergleich der Himmelsanblick mit der neuen Kamera (oben) und der alten Kamera (unten) am gleichen Augenblick: Ein kleiner Wermutstropfen bleibt ein mittlerweile über 9 Meter hoher Kastanienbaum, den die Stadt bisher nicht in der Höhe begrenzen möchte. Dieser blockiert - trotz der hohen Kameraposition - den Blick Richtung Südosthorizont beträchtlich, und damit auch einen guten Teil rund um die Bahn der Ekliptik, wo Planeten, die Sonne und der Mond laufen, die dann für mehrere Stunden nicht beobachtbar sind. Darunter fallen auch Sonnen- und Mondfinsternisse, denen in der Astronomie eine besondere Bedeutung zukommt. Der größere Himmelsausschnitt bringt zudem eine höhere Störempfindlichkeit gegenüber Blendlicht mit sich. Vor allem die künstlichen Lichtquellen lassen viele Reflektionen in der Optik entstehen, so dass die nächtlichen Himmelsbilder unbrauchbar werden, wie die ersten Testläufe zeigten. Durch die Herstellung eines speziellen Hütchens für die Kamera ist es aber - nach mehreren Anläufen - zumindest gelungen, die Straßenlampen sowie die Außenbeleuchtungen der Nachbarhäuser von der Optik abzuschirmen. Diese Abschirmung und die Tatsache, daß die Kamera keine lange Dunkeladaption wie das menschliche Auge benötigt, sind zwei der Hauptgründe, warum die Kamera nun wesentlich mehr Sterne darstellen kann, als wir aus unseren Gärten, Balkonen oder Fenstern heraus mit bloßem Auge erkennen können. Eine weitere Besonderheit der neuen Kamera ist, daß Regentropfen, die eine ganze Weile an der Wetterschutzhaube haften können, stärker und länger als mit der alten Optik zu sehen sind. Dies liegt an der deutlich größeren Tiefenschärfe der Optik sowie am größeren Betrachtungswinkel, der mehr Wassertropfen erfasst. An diesen Wassertropfen können stärkere Lichtreflexe und Schattierungen entstehen, wenn Licht auf ihnen fällt. Gerade die direkten künstlichen Lichtquellen sind dabei stärker bemerkbar. Diese lassen sich allerdings nicht vermeiden, da die Wetterschutzhaube naturgemäß höher als die Optik der Kamera steht, und eine Abschirmung dieses Bereichs einen bedeutenden Abschnitt des Horizonts blockieren würde. |