Video von Glühwürmchen auf einem Strauch im Idsteiner Fürstenwald am 28. Juni 2022 um 23:00 (zum Abspielen auf Bild klicken)
Später in der Nacht, wenn es im Wald schon recht dunkel geworden ist, landen zunehmend Leuchtkäfer-Männchen
auf Sträuchern und anderen Oberflächen, auf denen normalerweise bereits die Weibchen verweilen (die deutschen
Leuchtkäfer-Weibchen können nicht fliegen). Dort geht es manchmal etwas hektischer zu, wenn sich mehrere
Leuchtkäfer zusammenfinden. Hier und da huscht ein Leuchtkäfer-Männchen scheinbar panikhaft vom Strauch
weg, als ob er einen Geist gesehen hätte.
Ein Tag später (am 29. Juni) war ich am Toten Berg, dem Waldstück im Osten Heftrichs, um zu schauen, ob es auch dort
so viele Leuchtkäfer gibt. Und tatsächlich finden sich dort sehr viele Glühwürmchen, wie die beiden
folgenden Langzeitbelichtungen zeigen (für eine größere Ansicht auf Bilder klicken):
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Auf der Rückfahrt über dem Alteburger Markt fing ich mir einen Platten am Fahrrad, so daß es von dort aus
über den Wald zu Fuß nach Idstein ging. Geduld war also gefragt, aber die Wanderung dauerte nur 45 Minuten.
Wenn Zeit keine Rolle spielen würde, könnte man vieles zu Fuß machen.
Auf dem Weg begleiteten mich Glühwürmchen, Nachtfalter und Frösche. Ich war also nicht alleine. Man muß
aber beim Bewundern der Glühwürmchen gut auf den Boden schauen, um die recht unauffälligen Frösche nicht
plattzuwalzen. Ihre Farbe ähnelt nämlich sehr die der Waldwege, so daß man sie schnell mit Laub oder einem
Stein verwechseln kann. Und sie bleiben bei nahender Gefahr scheinbar regungslos stehen - wahrscheinlich
im sicheren Gefühl nicht so einfach erkannt zu werden. Die Evolution hatte dabei den Menschen wohl nicht
auf der Rechnung.
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