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Jupiter in der Nacht vom 21. auf dem 22. September 2022, zur besseren Ansicht um 400% gegenüber dem Originalfoto
vergrößert (für eine Vollbildansicht auf das Bild klicken).
Direkt bei meiner Rückkehr von den Aufnahmen der Milchstraße am Hexenturm, bemerkte ich, dass die Sterne im
Himmel recht "ruhig" aussahen - sie szintillierten (funkelten) wenig. Ein Zeichen für gute Bedingungen für
Planetenaufnahmen.
In der Astronomie spricht man dabei von gutem Seeing, wenn in unserer Atmosphäre die Luft ruhig ist. So wie es im es
Flugzeug nämlich Turbulenzen geben kann (die ich trotz vieler Kontinentalflüge inkl. Andenüberquerungen als Kind so
gar nicht mag), wirken sich Luftunruhen auch negativ auf die Schärfe in Himmelsfotos aus. Dies ist vor allem
in der Planetenfotografie von Bedeutung, da man dort mit sehr starken Vergrößerungen arbeitet, um kleinste Details
sichtbar zu machen.
Dank des guten Seeings und der nun einigermaßen hohen Stellung des Jupiters (bis zu 40° über dem Horizont),
konnten viele feine Details der Jupiteratmosphäre sichtbar gemacht werden. Nicht nur der Großen Roten Fleck
ist recht scharf aufgelöst, sondern es sind auch spiralförmige Wirbelstürme
links vom Großen Roten Fleck erkennbar.
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Die vier hellsten Jupitermonde, als kleine Pünktchen um Jupiter herum erkennbar. Im Bild von links nach rechts:
Io, Callisto, Europa und Ganymed (für eine Vollbildansicht auf das Bild klicken).
Der italienische Astronom und Naturforscher Galileo Galilei beschrieb diese Monde als Erster - im Jahr 1610.
Daher nennt man sie die Galileischen Monde. Später fand man nach und nach immer mehr Monde. Aktuell sind
uns ganze 80 Jupitermonde bekannt - die letzten wurden dabei im Jahr 2017 entdeckt.
Manchmal schieben sich diese Monde bei ihrem Umlauf um den Jupiter zwischen uns und Jupiter. Ein solches
Ereignis, bei dem ein Himmelkörper aus unserer Sicht einen anderen Himmelskörper teilweise verdeckt, nennt
man einen Transit. Am 26. September gab es einen solchen Transit:
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In diesem Fall ist es der Mond Io, der rechts unten als bräunliches Fleckchen zu sehen ist (für eine Vollbildansicht auf das Bild klicken).
Io ist recht schwer vom Hintergrund des Jupiter zu unterscheiden, da beide eine ähnliche Farbe haben.
Sein Schatten ist allerdings leichter erkennbar: er befindet sich direkt schräg rechts oberhalb von Io
und ist als schwarzes Fleckchen auf der Jupiterscheibe sichtbar.
Die Details auf der Jupiterscheibe erscheinen insgesamt allerdings recht verschwommen, da in dieser Nacht das Seeing
nicht so gut war.
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