Feinstaubmessung
Beitrag: 16. Dezember 2022
 
Die grafische Aufbereitung der Feinstaubmessung ist nun online. Sie ist in der Hauptseite zu finden, wenn man nach unten scrollt, direkt nach der Dunkelheitsgrafik:



Mit einem Klick auf die Grafik gelangt man zu einer Unterseite, die den Feinstaub-Verlauf der letzten 48 Stunden anzeigt.

Die drei farbigen Linien stellen den Verlauf der unterschiedlichen Partikelgrößen dar: Die kleinsten Partikel (PM1) in grüner Farbe, die mittleren Partikel (PM2,5) in gelber Farbe, und die großen Partikel (PM10) in roter Farbe.

Eine weitere Linie (in grauer Farbe) zeigt die vom Feinstaubmessgerät gemessene Luftfeuchte an. Diese kann vom Luftfeuchte-Messwert der Wetterstation abweichen, was sehr wahrscheinlich daran liegt, dass die Luft beim Feinstaubmessgerät durchgesaugt wird. Sie wird hier angezeigt, um ihr Verlauf mit dem des Freinstaubs vergleichen zu können. Staubpartikel wachsen nämlich mit zunehmender Luftfeuchte an, weil sie Wasserdampf aus der Luft binden. Das nennt sich hygroskopisches Wachstum.

Das Feinstaub-Messgerät kann mittels des integrierten Luftfeuchte-Sensors theoretisch berechnen, um welchen Faktor die Staubpartikel angewachsen sind. Wenn das Gerät z.B. ein 4 Mikrometer großes Partikel erfasst und wegen eines bestimmten Luftfeuchte-Messwerts ein Wachstum von 200% berechnet wird, kann die Größe des taubpartikels im trockenem Zustand auf 2 Mikrometer geschätzt werden.

Jeder Stoff hat eine unterschiedliche Fähigkeit Wasserdampf aus der Luft zu binden. Daher funktioniert dieses Verfahren nur dann gut, wenn bekannt ist, welche chemische Zusammensetzung die Staubpartikel in einer bestimmten Umgebung haben, und in welchen Anteilen sie vorkommen. Ob der Hersteller hier die richtigen Annahmen getroffen hat, muss sicherlich in Frage gestellt werden.

Eine Dokumentation der eingesetzten Parameter wurde trotz Nachfrage beim US-Hersteller (Davis Instruments) nicht bereitgestellt. Wahrscheinlich wissen sie es selbst nicht, denn der Sensor kommt aus China (Plantower), und der Leiter eine Sensor-Studie hatte dort bereits erfolglos angefragt.

Die bisherigen Feinstaub-Messwerte bei hoher Luftfeuchte (ab ca. 75%) erscheinen mir vom Bauchgefühl für Idstein zu hoch zu sein. Einzig nachts könnten sie passen, da es hier am Füllenschlag nachts tatsächlich desöfteren recht stark nach verbranntem Holz riecht. Allerdings fehlt mir ein Profil-Gerät zum Validieren der Messwerte, so wie sie in größeren Städten durch das Umweltamt im Einsatz sind. Diese haben eine integrierte Heizung, die in einer Luftkammer die Luft dermaßen erwärmt, dass das an den Staubpartikeln anhaftende Wasser verdunstet. So kann man dann trockene Partikel in ihrer ursprünglichen Größe messen.

Im Internet findet man ein globales Sensornetzwerk, unter dem man Messwerte anderer Amateur-Feinstaubmessegeräte einsehen kann. Man klickt dabei auf eines der farbigen Sechsecke und dann auf die eingeblendete Sensornummer (die mit # beginnt). Dann werden die verfügbaren Messwerte im zeitlichen Verlauf angezeigt. In Wördsorf und in Esch sind derzeit solche Sensoren anklickbar. Ob die verwendeten Geräte die gleichen Probleme bei hoher Luftfeuchte haben, ist nicht bekannt.

Wie immer steckt der Teufel im Detail. Fortsetzung folgt...

 
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