Hilfe: Bodenfeuchte
 
Grafik
Auf der Hauptwetterseite wird eine Grafik mit der Entwicklung der Bodenfeuchte der letzten 30 Tage dargestellt. Diese wird als farbige Kurve dargestellt. Die zugehörige Skala (links) wird dabei umgedreht angegeben: oben der kleinste Werte (= nass), unten der größte (= trocken).

Zusätzlich werden blaue Balken mit der täglichen Regenmenge in Liter pro Quadratmeter dargestellt. Damit die Darstellung immer den gleichen Maßstab hat, wird die Regenmenge (rechte Skala) bei 20 l/m² gedeckelt.

Die Grafik wird am Ende eines Tages um den gerade abgelaufenen Tag ergänzt. In der Titelleiste erscheint aber unabhängig davon stets der aktuelle Bodenfeuchte-Messwert, der jede 2 Minuten aktualisiert wird.

Sensor
Die Bodenfeuchte wird mittels eines in der Erde eingebuddelten Tensiometers erfasst. Dieser misst die sogenannte Saugspannung, die in Centibar (cbar) angegeben wird. Ein Wert von 0 cbar steht dabei für sehr nasse Erde und der Maximalwert des verwendeten Sensors von 200 cbar für staubtrockene Erde.

Der verwendete Sensor steckt 20 cm tief in der Erde an einer ebenen Rasenstelle eines südgerichteten halbschattigen bis sonnigen Standortes. Es wird versucht die Messstelle nicht künstlich zu bewässern, um eine kontinuierliche Entwicklung der Bodenfeuchte zu ermöglichen. Sollte einmal eine künstliche Bewässerung unausweichlich werden, ist dies an einem Sprung nach oben in der Grafik zu erkennen, ohne daß ein entsprechender Regenbalken am gleichen Tag auftaucht.

Ein zweiter Sensor steckt ca. 15 cm tief in der Erde an einer besonders sonnigen Hanglage. Die Messwerte dieses Sensors werden als graue Kurve in der Grafik dargestellt. Diese Stelle wird bei bei Bedarf etwas bewässert, was an einem Sprung nach oben zu erkennen ist, obwohl kein Regenbalken am gleichen Tag zu sehen ist.

Messwertbereiche
In der Titelzeile der Grafik auf der Hauptwetterseite wird der aktuelle Messwert und eine kurze Benennung des aktuellen Zustandes dargestellt. Die Benennung ergibt sich je nach Messwertbereich:

Von 0 bis 5 cbar: nass
Von 6 bis 10 cbar: sehr feucht
Von 11 bis 30 cbar: ausreichend feucht
Von 31 bis 60 cbar: trocken werdend
Von 61 bis 100 cbar: trocken
Von 101 bis 200 cbar: extrem trocken

Praktischer Nutzen
Sollte jemand auf die Idee kommen den Messwert als Richtlinie zur Bewässerung der eigenen Pflanzen zu nehmen, gibt es ein paar Sachen zu berücksichtigen:

Man nehme nicht den absoluten Messwert der Wetterseite, sondern eher die Veränderung des Messwerts seitdem man den eigenen Garten zuletzt bewässert hat. Wenn der Messwert der Wetterseite sich z.B. von 40 auf 70 cbar verändert hat, ist die eigene Erde sehr wahrscheinlich noch feucht genug.

Man beachte, daß jede Pflanze andere Bedürfnisse in Bezug auf die Bodenfeuchte und zudem unterschiedlich tiefe Wurzeln hat - je tiefer, desto feuchter ist der Boden.

Je nach Beschaffenheit der Erde und Schattigkeit des Standorts kann sich die eigene Bodenfeuchte anders als die der hiesigen Messstation entwickeln. So kann z.B. der Boden an einem schattigen Standort wesentlich länger feucht bleiben. Beispiel aus der Praxis: wenn die Messstation an der recht sonnigen Stelle 30 cbar anzeigt, kann ein schattiger Standort 7 cbar (sehr feucht) aufweisen.

Sonstige Nutzen
Die Bodenfeuchte spielt auch eine Rolle bei der Beurteilung der Befahrbarkeit der Erde. Das Befahren von zu feuchter Erde führt nämlich zu schädlichen Bodenverdichtungen. Diese gefährden z.B. das Ertragsniveau in der Landwirtschaft und langfristig die Bodenfruchtbarkeit.
 
 
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