Perseiden - Ionenschweif
Eine Perseide schießt durch das rötlich schimmernde Herz- und Seelennebel - ganz nahe dem Radianten, und rechts ist der Doppelhaufen im Perseus (h und Chi Persei) zu sehen [für Vollbildansicht auf Bild klicken]

Wenn eine Meteoroid in die Atmosphäre eindringt, verglüht er und leuchtet dabei für den Bruchteil einer Sekunde in einer je nach Zusammensetzung des Meteorits abhängigen Farbe, z.B. rötlich oder gelblich. Als Nebeneffekt des Verglühens werden die Sauerstoffatome unserer Atmosphäre ionisiert. Nach einem Moment kehrt sich dieser erzwungene Prozess um, und die Atome rekombinieren sich mit Elektronen, wodurch Energie frei wird. Dabei wird Licht emittiert, was man am charakteristischen grünen Nachleuchten der Sternschnuppen beobachten kann.

In der Ausschnittvergrößerung der Sternschnuppe aus obigen Bild - sowie einer zweiten Sternschnuppe, die 20 Minuten später vorbeizog, kann man dieses grüne Leuchten sehen:


In beiden Fällen entstand ein gedrehter (gewellter) Ionenschweif. Der Grund für diese Drehung ist nicht bekannt. Denkbar wäre, daß der Sandkorn beim Verglühen einen Spin (Rotation) erfährt, der wie eine Art Schleuder wirkt. Da es sich um Aufnahmen mit einer Belichtungsdauer von 4 Sekunden handelt, sehen wir nur eine Überlagerung aller im zeitlichen Verlauf der Aufnahme aufgetretenen Lichteffekte. Daher kann eine einzelne Aufnahme keinen Nachweis für diese Theorie liefern. Allerdings zeigen die am Ende des letzten Beitrags angehängten Serienbilder, daß der Rauchstreifen im zeitlichen Verlauf wellenartig wegdriften kann.

 
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