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Von oben nach unten: Jupiter, Venus, der Mond und Idstein, am Abend des 21. Februar 2023.
Jupiter und Venus kommen sich diese Woche - von der Erde aus betrachtet - ganz nah, eine sogenannte Konjunktion.
Sie werden am Mittwoch und Donnerstag nur ca. eine Mondbreite entfernt sein. Das Ganze Zusammentreffen (und wieder
Auseinandergehen) kann die ganze Woche über während der Abenddämmerung mit bloßem Auge beobachtet werden.
Venus sticht dabei eine Weile nach Sonnenuntergang im Westen bereits ins Auge, und kurz danach ist auch Jupiter zu sehen.
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Venus ist so hell, daß durch die leichten Schleierwolken sich eine Corona um sie herum bildet - als leicht
farbiger Hof zu erkennen. Beim Mond ist die nicht von der Sonne beleuchtete Seite zu sehen, bedingt durch
das Erdlicht - und zwar nicht unser eigenes Licht, sondern das Sonnenlicht, das auf der Erdoberfläche reflektiert.
Dies ist immer in den Tagen nach Neumond in der Abenddämmerung zu sehen, wenn die Mondsichel ganz dünn ist und
durch ihre geringe Helligkeit alles andere nicht überstrahlt.
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Am Sonntag (26. Februar) stand der Mond weit oben im Himmel, und die beiden Planeten waren schon
deutlich enger einander gerückt (3,5 Grad Winkelabstand). Am Montag werden sie 2,5° voneinander entfernt
sein, am Dienstag 1,5° und am Mittwoch und Donnerstag deutlich weniger als 1 Grad, wobei Jupiter dann ganz
leicht unterhalb von Venus vorbeizieht. Ab Freitag zieht dann Jupiter weiter Richtung Sonne, und der Abstand
vergrößert sich dann zunächst um ca. 1 Grad pro Tag.
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Ein wenig später war der Himmel schon deutlich dunkler, und die Stadtlichter stachen stärker hervor.
Wir blicken dabei über den "Lippenstift" und die Feuerwehr Richtung der denkmalgeschützten Autobahnmeisterei
an der A3, die mit ihren Richtung Stadt nicht abgeschirmten Leuchten negativ ins Auge fällt.
Die Beste Zeit, um beide Planeten zu sehen (und auch zu fotografieren), ist meiner Meinung nach während der
nautischen Dämmerung, wenn die Sonne zwischen 6 und 12 Grad unter dem Horizont steht. Dort ist der Himmel
blau schimmernd aufgehellt, und die Szenerie wirkt für uns plastischer, ohne daß die Stadtlichter die
Überhand gewinnen.
Die genauen Uhrzeiten der nautischen Abenddämmerung können am jeweiligen Tag auf der
Sonnenseite eingesehen werden.
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Durch eine leichte Langzeitbelichtung (2 Minuten) kann die scheinbare Bewegung der beiden Planeten (und der
Sterne) durch die Erdrotation sichtbar gemacht werden. Diese bewegen sich scheinbar von links oben nach rechts
unten am Westhorizont. Die Leuchten der Autobahnmeisterei weisen nun "Sonnenstrahlen" auf - ein Effekt, der
durch die weit geschlossene Objektivblende (durch Beugung des Lichts an den Blendenlamellen) verursacht wird,
die für die Langzeitbelichtung zur frühen Abendstunde notwendig war. Anders als im Bild zuvor erscheinen die
Wolken verschwommen, da sie durch den Wind auch in Bewegung sind.
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