Jahreskeogramm 2021: Tageslicht
Tageslichtverlauf des Himmels im ganzen Jahr 2021 [Vollbildansicht]

Das Bild wurde aus allen Aufnahmen der Himmelskamera eines Jahres zusammengefügt. Waagerecht wird die Tageszeit dargestellt - auf Mitteleuropäische Sommerzeit (MEZ) umgerechnet, also unserer Winterzeit. Senkrecht wird der jeweilige Jahrestag dargestellt. Diese Darstellung erlaubt es auf empirische Weise mehrere Sachverhalte herzuleiten und nachzuweisen.

Tageslänge
Das Bild veranschaulicht insbesondere die Veränderung der Tagesdauer im Jahresverlauf. Zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende (21.06.2021) war der Tag am Längsten. Und zum Zeitpunkt der Wintersonnenwende (21.12.2021) war er am Kürzesten.

Frühester Sonnenaufgang und spätester Sonnenuntergang
Der "Sommerbauch" der Tageslänge hängt allerdings rechts etwas tiefer als links. Tatsächlich war am 16/17. Juni der früheste Sonnenaufgang, während der spätesteste Sonnenuntergang erst am 25. Juni stattfand. Dies hängt mit der Neigung der Erdachse relativ zur Umlaufbahn der Erde um die Sonne sowie der elliptischen Umlaufbahn der Erde um die Sonne zusammen. Mehr dazu demnächst bei der Erläuterung des Analemmas (der Sonnen "8").

Bewölkung
Klare Tageshimmel sind an konstant hellen oder konstant dunklen Zeilen zu erkennen. Bei Bewölkung entstehen hingegen unregelmäßig helle Strukturen innerhalb einer Zeile - die Zeile wirkt als wäre sie gepunktet oder gestrichelt. Auch bei komplett weißen Passagen handelt es sich um Wolken, die durch die Sonne vor allem zwischen Frühling und Herbst sehr stark aufgehellt werden. Die Bewölkung lässt sich in dieser kompakten Darstellung allerdings generell leichter nachts als tagsüber erkennen.

Blaue Stunde
An der Tages-Nacht-Grenze ist ein intensives Blau zu erkennen: Dieses ist unabhängig davon zu sehen, ob es bewölkt ist oder nicht. Es handelt sich dabei um die Blaue Stunde. Diese beginnt morgens bzw. endet abends wenn die Sonne geschätzte 8° unter dem Horizont steht. Das ist morgens das letzte bzw. abends das erste Drittel der nautischen Dämmerung.

Anthropogener Einfluss auf die Blaue Stunde
Wenn man sich die Tages-Nacht-Grenze genauer anschaut, fällt zudem auf, daß in manchen Zeilen in Richtung Dunkelheit ein tiefes Blau zu sehen ist, das wie ein Ausfransen an einer Nahstelle aussieht. Dies passiert immer bei Dämmerung mit sternenklarem Himmel. Ist der Himmel hingegen bewölkt, ist meistens eine gelb-grünliche "Suppe" zu sehen: hier überblendet die durch künstliche Beleuchtung aufgehellte Bewölkung das tiefdunkle Blau.

Abendrot
An manchen Tagen ist morgens nach (bzw. abends vor) der Blauen Stunde eine leichte Rosafärbung im Bild zu erkennen. Diese ist nur dann zu sehen, wenn es Wolken oder Nebel gibt, in der die flach einfallenden Sonnenstrahlen sichtbar werden. Der Zeitpunkt kann in Abhängigkeit von der Wolkenhöhe und der waagerechten Entfernung zu uns variieren. Meistens beginnt die Färbung bei Sonnenuntergang und zieht sich gut sichtbar bis zur Hälfte der bürgerlichen Dämmerung. Irgendwann in der zweiten Hälfte der bürgerlichen Dämmerung nimmt die Blaue Stunde Oberhand.

 
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